9. April 2012

Gluthölle Hampi

Nachdem wir uns von der Busreise erholt und ordentlich ausgeschlafen hatten, frühstückten wir nach Fährüberquerung im Mango Tree Restaurant auf einer Stufenterrasse mit schönem Blick auf das Flusstal, den riesigen, rundgeschliffenen Steinen (Nutella Pancake für Lilli, Tomatensalat und Nudelsuppe und einigen Lemonjuice). 

Wir konnten uns kaum losreißen aus dieser entspannten schattigen Location, doch wir hatten ja noch eine Tempelrundfahrt mit einer Riksha geplant. Wir besuchten den Ganesha Tempel, drinnen sitzt Ganesh, aus einem Steinblock gehauen, 5 Meter hoch, my Friend.


Die absolute Sensation ist aber die Narashima Staue, ebenfalls aus einem Stück gehauen, welche Vishnu in seiner Inkarnation als Mensch-Löwe zeigt. Mit riesigen, hervorquellenden Augen und im Lotussitz gekreuzten Beinen ist er einer der größten Schätze Hampis - kann einem ein wenig Angst einjagen, der Typ. 

Weitere Tempel folgten, es war 14:00 Uhr, Lillis Gesicht war knallrot, wir waren am Ende. Die Hitze hatte uns trotz ständigem Wassernachschub völlig ausgelaugt, Kopfweh. 

Als der Riksha Fahrer dann noch beiläufig erwähnte: Very hot, 45 Degrees....war klar, wir machen hier einen Break, nix geht mehr. Also zurück zum Fluss, wo Lilli und Nopbi dann mit den Kindern badeten. Die arme Schnidde bliebderweil draußen , weil es sich für Frauen nicht schickt, in der Öffentlichkeit zu baden, schon gar nicht im Bikini. So kühlte Lilli ab und hatte riesige Spass mit den Dorfkindern, die sie sofort in ihr Spiel einschlossen und ihr bei der starken Strömung halfen wieder auf die glatten Steine zu klettern u. von dort wieder in' s Wasser zu springen, Spass pur. Abends nochmal alle Drei unterhalb der Reisfelder gebadet, ohne Publikum, zum Sonnenuntergang nochmal zum Wasserfall über die Riesen Felskugeln geklettert, völlig fertig ins Bett.

Am nächsten Tag setzten wir unsere Tempelbesichtigung fort, allerdings diesmal ganz früh, nicht nur, weil Lilli um 06:00 wach war (grrr) sondern auch weil Nopbi mehrfach die Keramik aufsuchen musste (Mist!) UND weil um 08:30 der Tempelelefant Lakshmi zum Baden an den Fluss geht. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, 2 Imodium rein, los. Kaum waren wir mit der Fähre drüben (Jessas, warum fährt der nicht, wir warten schon 20 Minuten), kam auch schon Lakshmi, ein indischer Elefant (wenn wir in Afrika keine gesehen hätten, dann eben hier, grins) mit den charakteristischen kleinen Ohren, den Rüssel schön mit roter Tikka verziert. Langsam trottete er die Treppen des Ghats hinunter, stieg in den Fluss und trottete zu seiner Badestelle weiter und legte sich dort auf die Seite um nun von zwei Tempeldienern geschrubbt zu werden. Für die Bevölkerung sind ja Elefanten heilig, also wurde die ganze Zeremonie mit dem nötigen spirituellen Respekt aufgenommen. 

Die Fortsetzung unserer Tempel Tour führte uns zu den Elefantenställen des 13. Jahrhhunderts, welche architektonisch moslemische Einflüsse aufweisen.  Weiter zur Dancing Hall, dieser weist aus einem Stück gehauene Granitsäulen auf, welche unterschiedlich klingen, wenn sie mit Holzstöcken geschlagen werden. Diese Art von Musik, einen ganzen Tempel zum klingen zu bringen, dürfte wohl einzigartig in der Welt sein, heute noch finden hier Hochzeiten etc. statt. Außerhalb  des Tempels noch ein fantastischer Rundblick auf das Flusstal und seine riesigen Steinkugeln, dann in einer winzigen Höhle unter einem Riesen Stein ein Mönch, welcher zu Ganesha ( my Friend) betete. Wir gesellten uns andächtig zu ihm, er unterwies uns alle drei  im korrekten Gebet und Meditation. Wieder im Tempel zurück, setzten wir uns zu den singenden 4 Mönchen. Dies sollen seit 4 Jahren ununterbrochen Tag und Nacht singen und musizieren, unglaublich. Wir wurden sofort mit Klingeln und Rasseln ausgestattet , währenddessen die Mönche Tabla spielten und ununterbrochen Rama priesen. Nopbi rasselte mit seiner Rassel immer schneller und schneller, so dass die Mönche diesem Rhythmus (freudig) folgten und immer schneller und zackiger sangen, Minutenlang. Sehr nett. 

Aber auch heute zollten wir Tribut der gnadenlosen Sonne, Nopbi hatte Fieber, wie sich später rausstellte, also zurück an den Fluss, Lilli jubelte ihre Freunde von gestern wiederzusehen, welche sie auch sofort in ihr Badespiel einbezogen.  

Nopbi völlig fertig, 39,3 Fieber (also immer noch knapp unter der Aussentemperatur von 45 Grad, was will er eigentlich) .... die Keramik war sein Freund.

 


 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...bei einer Tagestemperatur von 3 Grad und einer Nachttemp. von - 5 Grad...wie schön, das Ihr Euch über 45 Grad beschwert.
Das mit Nobhis Fieber gefällt uns gar nicht, wir hoffen, das da nichts " im Anzug " ist !!
Wir haben schon sehr auf Euren Bericht gewartet und sind immer wieder beeindruckt über die Bilder und die Eindrücke die Ihr schildert. Auch das Lilli sich so gut einfügt und keinerlei "Berührungsangst" anderen gegenüber hat. Hut ab.
Wir bereiten uns auf unsere Tour vor. Wir fahren zu 2 deutschen Treffen und da Berlin auf dem "Rückweg" liegt, sind wir ab 1. Mai einige Tage in Berlin auf dem Citti-Campingplatz (wie immer)
Lissie hat am 3. Mai Geburtstag, da hatte ich ihr den Vorschlag gemacht den in Berlin zu feiern...und das tut sie auch.Wir werden ihr und Ole etwas Berlin zeigen (per BVG und Beine) da die dänische Steuer uns nur 2 Sitzplätze in unserem Auto erlaubt.
Wir 4 würden Euch gerne am 5.5. willkommen heissen..wollen uns auf keinen Fall aufdrängen, denn Ihr müsst Euch ja von Eurer Tour erholen und Kraft für den Arbeitsstress der Euch erwartet, vorbereiten.
Schickt SMS.
Wir wünschen Euch weiterhin gute Fahrt, viele schöne Erlebnisse und vor allem gute Besserung für Nobhi.
Herzlichst Karin und Kell

Anne aus Rostock hat gesagt…

Na das war ja für Nopbi ein toller Ostersonntag!!! Du armer! Gute Besserung für Dich! Aber Du hast ja eine studierte "Florence Nightingale" bei Dir. Also brauch man sich wohl keine Sorgen um Dich machen, oder? Lilli hat dieses Jahr bestimmt nicht den Osterhasen vermisst. Oder war der Osterhase auch in Indien?

Alles Liebe, Anne.