13. März 2012

Xhosa Huts, Crayfish und Drachen in den Bergen

Der Regen, der Regen - der hatte s in sich. Gravel Road wird zur Schlidderpartie, Löcher sind voll Wasser - wie tief mögen sie sein? Diese Frage löste zweifelsohne die Federung unseres Autos, um dies wir mitunter ein wenig Angst hatten. Wir hatten bisher schon einige mal von schlechten Strassen berichtet, dieses war der Gipfel. Wir wollten aber unbedingt zum The Kraal, einem Öko-Aussteiger, der die Xhosa Hütten an der Steilküste "bewirtschaftet". Ohne aufzusetzen oder im Schlamm hängenzubleiben haben wir es geschafft - wegen des nassen Wetters haben wir dann mal wieder auf das Zelt verzichtet und in der Runden Hütte mit Strohdach und 2,50 x 2,50 Bett zu dritt geschlafen. 


 

Dillon, der die 3 Hütten nebst kleinem Individualität Restaurant am Ende der Welt betreibt, fungiert hier nicht nur als Gastronom, Koch und Öko-Fuzzi, nein er ist noch so etwas wie ein Mini-Arbeitgeber für Die Armen Familien, die hier am Ende der Welt ohne Job und Einkommen ihr Dasein fristen. Er verhökert zudem noch allerlei gebrauchte Utensilien, vom T-Shirt, bis zu Plastiktüten...den Erlös steckt er in die Dorfschule, so dass die Kiddie's zumindest ein wenig Bildung erhalten. Tief beeindruckt von seinem Lebensstil, aber auch Mut, aus einem nach unserem Muster geordneten Leben auszusteigen und seinen eigenen Way of Life - und dieser ist gewiss in Schwarz Afrika, in der Transkei nicht leicht, zogen wir wieder von dannen, Port St. Johns war unser nächster Stop. Zunächst war aber noch die grauenvolle Strasse zu bewältigen, auch diesmal kamen wir ohne Blessuren durch ( 20 km in 70 Minuten).



In  Port St. Johns fanden wir nach allerlei hin und her einen genialen Campingplatz, direkt am Fluss, natürlich mit Pool. 


NDie Nacht war allerdings stürmisch, Nopbis Heringe saßen aber bombenfest. Die Stadt selbst ebenso wuselig wie Butterworth, keine Peilung, was das ganze Menschengewusel bedeutet - wahrscheinlich Einkaufshektik, Nachbarn oder Freunde treffen, schnattern und klatschen und tratschen, alles in einem. Am Strand erstanden wir Crayfish, 8 dicke Jungs, die wir dann mit Knofi auf dem Braai Grill lecker zubereitet hatten. 

 Die zwei Tage in Port St. Johns haben uns gut getan, mal in aller Ruhe ohne Fahrerei den Tag geniessen.

Weiter ging's in die Draken's Berge, ein langer Ritt quer durch die Transkei  ins Landesinnere. Die Darkensbergen sind die höchste Erhebung des südlichen Afrika's, mit 3482m erreicht der Sani Pass seinen höchsten Punkt. Wir hatten uns verschiedene Täler ausgesucht die wir nach und nach besuchen wollten, da erste hieß im Süden  Lotheni, dort kamen wir mal wieder im Regen an, ab in eine Hütte, wunderbar mit Bergblick, wir waren wegen der Abgeschiedenheit  die einziger Gäste. Am nächsten Morgen, Hurra, blauer Himmel! Und schon zog es uns zu den Wasserfällen, die wir auf der Anreise von der Strasse in der Ferne gesehen hatten. Über eine schmale Hängebrücke führte uns der Weg durch fast mannshohes Gras, Lilli hatte schwer zu kämpfen, um sich da durchzuschlagen. Das hat sie aber tapfer gemacht, war immer vorneweg uns den Pfad zu finden. Im hohen Gras nicht immer leicht. Am Wasserfall angekommen, wieder Jubel: es war ein kleines Becken das nach der Schwitzerei sofort zum Baden einlud. Jiiiiiiääää, das Wasser hatte Pinguin Temperatur, man hätte Eiswürfel draus machen können. Also nur schnell mal rein, untergetaucht, denn sofort begannen die Füße zu schmerzen. Nach 3 Stunden waren wir dann wieder zurück, Lilli hatte gut durchgehalten, bergauf, bergab!

 Nun ging es in nächste Tal, die mittleren Drakensberge Giants Castle waren 200 km entfernt, 50% Gravel. Und....Blitz, Donner, Starkregen zwangen uns auch diesmal in ein Chalet, komfortabel eingerichtet, es gab Nopbis Spagetti mit seine Spezialsosse. Am nächsten Morgen: blauer Himmel, juchhuuu....also wieder die Wanderschuhe angezogen und zu den Main Caves gewandert, dort, wo es Höhlenmalereien der San, einem Volk, welches schon vor tausenden  Jahren im Süden Afrikas lebte. Nicht nur Zwistigkeiten mit anderen Stämmen, sondern auch die gnadenlose Jagd der Weißen im 19.  und  20. Jahrhundert ließ diese Volksgruppe fast aussterben.  

 

Die Malereien waren anders als in Namibia, dort waren sie überwiegend gegenständlich, hier ausschließlich spirituell. Die Bilder zeigen die Seelen und Kraftwanderung vom Tier zum Menschen (dem Schamamen) ....schwer für den Laien zu verstehen, aber es war ja ein Guide vor Ort, der alles bildhaft erklärte. Nun der Rückweg...siehe da, das Gebirgswetter hatte uns wieder eingeholt, es war knapp Mittags, dunkle Wolken zogen auf, hurry up....kaum dass wir nach fast 45 min. Rückweg das Auto erreicht hatten, brach auch schon das Gewitter los.

Unser nächstes Reiseziel,  Champagne  Castle, in den Zentral Drakensbergen gelegen, haben wir dann auslassen müssen, weil es nach 3 Stunden Fahrt noch immer goss und die Berge nicht einmal zu sehen waren. So hofften wir auf besseres Wetter und zogen weiter nach Norden, zum Royal Natal Reserve Park der Drakensberge. Leider ist das alles ja nicht direkt zu erreichen, sondern immer nur über Stichstrassen von einer von Süd nach Nord führenden Haupstrasse, jede Stichstrassen ca. 70 Km lang. Bist Du am Ziel vangekommen, regnet es dort und kein Berg ist zu sehen in dieser Waschküche, fährst Du eben die 70 km wieder zurück und hoffst auf besseres Wetter 150 km nördlich. Im Royal Natal regnete es also auch, wieder ein Chalet genommen, am späten Abend ließ der Regen nach und wir konnten die gigantische Kulisse des sogenannten Amphitheaters bewundern,  3200  Meter hoch, scharfe Abbruchkante, davor liebliche Natur, die uns am nächsten Tag bei blauem Himmel morgens wieder zum Wandern einlud. 

 

Weil  Lilli ne Blase am Hacken vom Vortag hatte, waren wir eher vorsichtig in der Wahl des Trails, so gingen wir den Devils Hoek - Lilli bei bester Laune und Gesundheit, ohne  Schmerzen am Hacken, den wir gut mit einem Pflaster versorgt hatten.  Zunächst ging es durch Grasland,, dann hinein in den noch tropfenden Bergregenwald. Immer begleitete uns das rauschen und plätschern eines Baches, mal von rechts , mal von links. Blumen überall, sogarBaumfarne waren zu sehen. Picknick auf einem warmen Felsen mit herrlichem Ausblick auf die gewaltigen Berge. Aber schon beim Rückweg kündigten schwere dunkle Wolken an, dass es wieder Mittag war, also Regenzeit. 

 

 

Unser nächstes Ziel war nun wieder die Küste, wir ließen Durban, die Millionen Stadt aus - sie soll ja recht indisch geprägt sein - Indien haben wir ja noch vor uns. Weiter ging es, stundenlang über Hügel und Täler, allesamt mit Zuckerrohr bebaut. 

 

Wir erreichten abends Ballito, einem Badeort am indischen Ozean, dort alles nass, der Zyklon Irina war 3 Tage drüber weggefegt, wir bauten wieder kein Zelt auf, da wieder weiterer Regen angesagt war... deshalb: Buletten von Grill...irgendwie muss der Wettergott befriedigt werden, wir haben ihm ein paar Krümel geopfert.

 

 

1 Kommentar:

Anne aus Rostock hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben, vielen, vielen Dank für die SMS. Ich habe mich riesig darüber gefreut!!! Das mit dem Regenwetter ist ja nicht so toll. Aber Ihr habt sicherlich das Beste daraus gemacht. Eure Fotos sind wieder total schön! Aber was macht denn der Hut im Gestrüpp hinter Lilli und Nopbi?
Ich stecke jetzt schon in der Vorbereitung für Ostern. Schließlich kommt der Osterhase ja in knapp 3 Wochen. Aber wie kommt der Osterhase denn dieses Jahr zu Lilli. Schließlich gibt es doch da unten keine Hasen, oder? Liebe Grüße, Eure Anne.